Thursday, February 28

"witwe für ein jahr" von john irving

Eine Freundin hatte mir im letzten Jahr dringlichst empfohlen, etwas von John Irving zu lesen, weil er einer ihrer absoluten Lieblingsautoren ist. Ich bin dieser Empfehlung gefolgt, weil ich dem literarischen Urteilsvermögen dieser Freundin vollstes Vertrauen schenke, und wurde nicht enttäuscht.
"Witwe für ein Jahr" war nur einer von mehreren Romane, die unsere Bücherei von John Irving vorrätig hatte und ich bin mir sicher, dass dies in Büchereien überall im Lande der Fall ist, denn Irving gehört zu den wichtigsten Gegenwartsautoren der amerikanischen Literatur (wie ich einer Tabelle entnehmen kann, die ich in meinem Englisch Literaturkurs bekommen habe¹). 
In dem Roman geht es um Ruth, eine erfolgreiche Autorin, doch es beginnt bereits, als sie noch ein kleines Kind ist. Ihr Vater schreibt und illustriert Kinderbücher, fertigt aber gleichzeitig auch noch Aktzeichnungen von Müttern aus der Nachbarschaft an. Ruths Mutter verlässt die Familie - nachdem sie eine Affäre mit dem Praktikanten ihres Mannes hatte, der die Ferien bei ihnen verbringt. All dies wird überschattet von der Abwesenheit von Ruths Brüdern, die bei einem Autounfall starben. Wie die Charaktere Jahre später immer noch von diesen Ereignissen in ihren Handlungen beeinflusst werden, wie nahe Liebe und Tod beieinander liegen, dass zeichnet John Irving auf über 700 Seiten mit immer wieder unerwarteten Wendungen nach. 
Für mich war das Ende von "Witwe für ein Jahr" auf jeden Fall erst der Anfang von zahlreichen Irving-Romanen, die ich noch lesen werde.


1) für Interessierte: Die Tabelle stammt aus Nünning, Ansgar + Vera Nünning, eds. "Grundkurs anglistisch-amerikanistische Literaturwissenschaft". Stuttgart: Klett, 2001.166-69

No comments: