Thursday, February 21

schmeiß weg

Uh-uh, ich bin endlich fertig mit den Klausuren für dieses Semester. Es fühlt sich schon fast an wie die Zeit nach dem Abitur... Nun ja, nicht ganz so, aber es hatte schon was karthasisches, als ich endlich die Karteikarten und Lernzettel schwungvoll in die Ecke werfen konnte.

Und was bedeutet das Ende der Prüfungszeit? Wiederaufnahme des Bloggens! So richtig regelmäßig! Oder so. Vielleicht lese ich jetzt auch einfach wieder mehr.
Wenn auch ihr das Gefühl habt, endlich wieder Zeit für erfreuliche Dinge zu haben oder in nächster Zeit viel an Bahnhöfen/in Zügen herumhängt, habe ich einen Buchtipp für euch: "Charlotte Street" (deutsche Ausgabe: "Auf den ersten Blick") von Danny Wallace. Ihr denkt jetzt bestimmt: "Huch - den Namen habe ich doch schon mal gehört?", wenn ihr wie ich ein Radio-Nerd seid und statt manchem heimischen lieber den Londoner Radiosender XFM hört. Dort war Mr. Wallace nämlich Moderator der Breakfast Show. Jetzt will er sich wieder aufs Bücherschreiben konzentrieren (vielleicht sagt euch "Der Ja-Sager" was) und wenn ich "Charlotte Street" lese, nehme ich es ihm auch nicht mehr ganz so übel, dass ich morgens kein "Quizface" und keine "Good News" mehr hören kann (Breakfast Show-Nachfolger Jon Holmes schlägt sich auch nicht sonderlich schlecht).

In Wallaces Roman geht es um Jason, einen Mittdreißiger in London, der seinen Job als Lehrer geschmissen hat und es als Journalist versucht. Eines Abends hilft er auf der Charlotte Street einer jungen Frau, ihr Gepäck im Taxi zu verstauen. Dabei behält er jedoch aus Versehen eine Einwegkamera zurück. Was als zufällige Begegnung beginnt, entwickelt sich zu einer kleinen Obsession und mit Hilfe seines Mitbewohners Dev versucht Jason, The Girl wiederzufinden. Aber will er sie am Ende überhaupt wirklich kennenlernen?

Die Dicke des Buches hat mich am Anfang abgeschreckt, aber Danny Wallace schafft es, den ganzen Roman hindurch das Interesse des Lesers aufrechtzuerhalten. Er ist lustig, er spielt in London - braucht ihr noch mehr Gründe, um in die nächstgelegene Bücherei oder den nächsten Buchladen zu stratzen?

Wenn ihr des Englischen ausreichend mächtig seid, empfehle ich euch, den Roman im Original zu lesen - alle anderen: Ihr leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Status des Deutschen als wichtige Übersetzungssprache zu sichern. (Seit ich mit dem Studium begonnen habe, habe ich auf diesem Feld ein wenig nachgelassen. Vorher hatte ich ein Verhältnis von 50/50 von auf Englisch gelesenen zu auf Deutsch gelesenen Büchern, was sich zugunsten von Englisch fast auf 90 Prozent erhöht hat. Das ist insofern bedenklich, als ich Englisch UND Deutsch studiere. Aber ich arbeite an mir.)

Fiktion trifft Realität: Da Danny Wallace noch bei XFM war, als "Charlotte Street" rauskam, veranstaltete er einen Wettbewerb darum, wer die im Roman genannte Band "The Kicks" sind. Hier könnt ihr sehen und hören, was dabei rausgekommen ist:



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