Es gibt vor der Kamera keine Interaktion zwischen den Protagonisten, man könnte es wahrscheinlich auch auf die Bühne bringen. Und genau das ist die Stärke dieses Films: Dass die Darsteller es schaffen, nur durch ihre Erzählungen von dem, was passiert ist, die Aufmerksamkeit des Zuschauers nie erlahmen zu lassen. Es gibt keinen Leerlauf durch diesen direkten Kontakt mit der Kamera, keinen Moment, in dem man aufspringen kann, um sich etwas zu Knabbern zu holen, ohne auf Pause zu drücken. Wobei die Schilderung der relativ schlichten Handlung nicht im Vordergrund steht, sondern vor allem, wie die Protagonisten mit dem Geschehen zurechtkommen, wie sie auf die Morde an zwei Models bei einer Modenschau reagieren. Beispielsweise der Designer (gespielt von Simon Abkarian) ergeht sich in Vorträgen über die Rechtfertigung seiner Show, während es dem Fotorgrafen (wunderbar wie immer: Steve Buscemi) vor allem um spektakuläre Aufnahmen (der Toten) geht. Im Gegensatz hierzu steht das stark verschüchtert wirkende Model Lettuce Leaf (Lily Cole), die als einzige ihre Maske in den Gesprächen mit dem Blogger Michelangelo immer wieder abnimmt, symbolisiert durch das Abnehmen ihrer wechselnden Perücken. Im Finale scheint alles einzustürzen, das Selbstbewusstsein selbst des Abgebrühtesten einen Riss bekommen zu haben. Michelangelo scheint sein Ziel erreicht zu haben, die Modeindustrie aus ihrem Konzept zu bringen, doch auch für ihn ist das Ausmaß der eintretenden Katastrophe ein Schock.
Am Ende gibt es dann noch einen Lichtblick, einen unschuldigen kindlichen Moment des Glücks in dem Desaster.
No comments:
Post a Comment